2020-05-06

märklinMODERNE – Architektur in Miniatur

vom 15. Mai bis 23. August

 

Das Hofmobiliendepot präsentiert die Ausstellung „märklinMODERNE – Architektur in Miniatur“ und zeigt, wie die „große“ Architektur ihren Weg auf die Modellbahn-Anlagen fand und wie architekturbegeistert die Modelleisenbahner der Wirtschaftswunderjahre wirklich waren.

Präsentiert werden ausgewählte Modellbausätze der Nachkriegsmoderne von Produzenten wie Faller, Vollmer und Kibri. Zu sehen gibt es Villen, Hochhäuser, Tankstellen, Bahnhöfe sowie eine Megacity.

"Die Ausstellung zeigt, dass die oftmals als ein wenig spießig bezeichneten Modelleisenbahner ein manchmal geradezu avantgardistisches Verhältnis zur Architektur ihrer Zeit pflegten."

Markus Laumann, Leitung Hofmobiliendepot ∙ Möbel Museum Wien

Auf den Modelleisenbahnanlagen drehte die Dampflok ab 1960 ihre Runden nicht nur zwischen Fachwerkhäusern. Flugdach, Rasterfassade und Glaskuppel gehörten wie selbstverständlich zum Miniatur-Stadtbild. Während die Produzenten von fahrenden Modellen auf eine begrenzte Anzahl von Vorbildern zurückgreifen mussten, konnten die Hersteller der Häuschen aus dem unermesslichen Fundus der Architektur schöpfen. Für ein paar D-Mark oder Schilling konnten sich die Modelleisenbahner aus den Katalogen der Häuschen-Hersteller ihre eigene Traumvilla aussuchen. Die futuristische „Villa im Tessin“ im Maßstab 1:87 konnte sich jeder leisten. Über 400.000 Mal verkaufte sich dieser inzwischen zum Kultobjekt gereifte Bausatz. Sein reales Vorbild, ein Wohnhaus in der Schweiz, hatte den Marktführer unter den Produzenten, die Gebrüder Faller, 1961 gleich doppelt inspiriert. Sie bauten sich eine ähnliche Villa am Firmensitz in Gütenbach in Deutschland und entwickelten parallel den legendären Spritzgussbausatz. Mit großformatigen Fotografien werden die gezeigten Modellbausätze ihren architektonischen Vorbildern gegenübergestellt und die Geschichten dahinter erzählt.

Ausschnitt Megacity

Audio- und Videodokumente, in denen professionelle wie private Modellbauer zu Wort kommen, sowie ein eigens für die Ausstellung produzierter Dokumentarfilm ergänzen die einzeln vorgestellten Bausätze und lassen die BesucherInnen an der Leidenschaft für das Modellbauen teilhaben. Zwei Modellbahnanlagen bringen Bewegung in die Schau, die im Hofmobiliendepot um eine große Modelleisenbahn aus Oberösterreich und ein Modell des Wiener Westbahnhofs ergänzt wird. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung.

Ausstellungsort:

Hofmobiliendepot ∙ Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7, 1070 Wien
www.hofmobiliendepot.at