2022-07-28

Brawa lässt die Donnerbüchsen neu aufleben

 

Von den 1920er Jahren bis in die 70er prägten diese Waggons der Deutschen Reichsbahn den Personenverkehr auf Schienen.

Mehrere Formneuheiten auch für Donnerbüchsen der ÖBB

Mehrere Formneuheiten auch für Donnerbüchsen der ÖBB

BRAWA bringt ab dem dritten Quartal die zweiachsigen Einheits-Durchgangswagen der Austauschbauart als Formneuheiten auf den Markt. Bei den zahlreichen Varianten der "Donnerbüchsen" sind auch einige ÖBB-Modelle dabei. Den Spitznamen „Donnerbüchsen“ handelten sich diese Waggons für die nicht sonderlich befriedigenden Laufeigenschaften ein.

Die Entwicklung der zweiachsigen Einheits-Durchgangswagen der Austauschbauart ist eng verknüpft mit der Entstehung der Normung über Bauteile im Eisenbahnwesen als Schlüsselindustrie der 1920er Jahre. Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) hatte es sich zum Ziel gesetzt, Waggonbauteile firmenübergreifend nach den gleichen Vorgaben und Bedingungen fertigen zu lassen, um den Aufwand der Instandhaltung in den eigenen Werken später drastisch reduzieren zu können und Bauteile austauschbar zu machen.

Vor diesem Hintergrund beauftragte die DRG die Gesellschaft Deutscher Waggonfabriken (D.W.V.) mit der Entwicklung und Lieferung der gewünschten Einheits-Durchgangswagen. Durch die Vorgabe des Austauschbaus waren nun nicht mehr rund 1.400 Zeichnungen für jede einzelne Wagengattung notwendig. Vielmehr gab es eine Grundtype, auf welcher die abgewandelten Bauarten mit zirka 150 eigenen Zeichnungen aufbauten. In mehreren Lieferserien entstanden ab dem Jahr 1928 annähernd 5.500 Wagen der verschiedenen Gattungen BCi-28, Ci-28, CDi-29, Pwi-28, Ci-29 BCi-29, Pwi-29, Bi-29 und Ci-30 für den Personenverkehr. Die Wagen erfüllten die Erwartungen der DRG. In der Folge konnten viele ältere Länderbahnwagen und Splittergattungen ausgemustert werden.

Die Kriegswirren führten zwangsläufig dazu, dass im Anschluss viele europäische Bahngesellschaften ebenfalls über zweiachsige Einheits-Durchgangswagen in Ihren Beständen verfügen konnten. Allen gemein war jedoch, dass die Wagen gegen Ende der 1960er, Anfang der 1970er aus dem allgemeinen Unterhaltungsbestand ausschieden. Die heute noch existierenden Wagen erfreuen sich bei verschiedenen Museumsbahnen im In- und Ausland großer Beliebtheit.

Der von Brawa unverbindlich empfohlene Kaufpreis pro Waggon ist 72,50 Euro.

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